Botox - Nervengift oder Faltenretter?
Botox - Nervengift oder Faltenretter?
Botox - so gut oder so schlecht wie sein Ruf?
Botox: Nervengift, Jungbrunnen und Faltenretter. Auf das faltenhemmende Neurotoxin schwören Promis, Models und Hollywood-Stars. Botox ist das Anti-Aging-Mittel schlechthin. Doch was genau ist Botox, und wofür wird das Nervengifteingesetzt? Hier erfährst Du, was es mit dem Toxin auf sich hat.
Was ist Botox?
Botox ist die gängige Bezeichnung für Botulinumtoxin. Wie dem Namen zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um ein Toxin - also um einen Giftstoff. Dieser wird von mehreren Stämmen der Bakterienspezies "Clostridium botulinum" ausgeschieden - daher auch der Name. Botulinumtoxin ist schon seit mehr als 200 Jahren bekannt. Bereits 1817 erkannte der Landarzt und Dichter Justinus Kerner einen Zusammenhang zwischen einer Wurstvergiftung und einer plötzlichen Lähmung mit tödlichen Folgen. Kerner bezeichnete das Toxin als "Fettgift" und schlug es als Heilmittel gegen nervöse Störungen vor. Doch die Sternstunde des Botulinumtoxins schlug erst im Jahr 1895, als das Gift in Belgien isoliert werden konnte.
Die Wirkung des Botulinumtoxins beruht auf der Hemmung der Erregungsübertragung von Nervenzellen, wodurch die Muskeln gelähmt werden. Nun ist der Botulismus, die Vergiftung durch Botulinumtoxin, eine gefürchtete Lebensmittelvergiftung. Wird das Nervengift jedoch gezielt in der Medizin - und vor allem in der ästhetischen Medizin - eingesetzt, führt dies zu einem durchaus wünschenswerten Ergebnis. Wie bereits Paracelsus verlauten ließ, macht die Dosis das Gift - eine Aussage, die auch auf Botox zutrifft.
Ist das Mittel für jeden geeignet?
Da Botox für eine ganze Reihe verschiedener Zwecke eingesetzt werden kann, lässt sich diese Frage nur bis zu einem gewissen Grad beantworten. Man muss jedoch beachten, dass Botox meist im Zusammenhang mit der Faltenbehandlung erwähnt wird. Interessant ist, dass das Phänomen der durch Botox hervorgerufenen glatten Haut anfänglich eine Nebenwirkung war. Doch schon bald wurden Ärzte darauf aufmerksam: So begann der Siegeszug des Toxins. Erst im Jahr 2002 wurde Botox offiziell als therapeutisches Mittel zur Faltenbehandlung zugelassen.
Ist von Botox als Anti-Aging-Mittel die Rede, ist das Präparat für einen Großteil der Bevölkerung geeignet. Folgende Bevölkerungsgruppen bilden eine Ausnahme:
-Schwangere und stillende Frauen
-Menschen mit Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, Amyotrophischer Lateralsklerose oder motorischen Neuropathien
-Menschen mit einer Allergie eggen Botulinumtoxin[/li]
-Menschen mit Blutungsstörungen
Ein Irrglaube, dem viele Menschen aufsitzen, ist die Wirksamkeit von Botox bei einer Lippenvergrößerung. Da bei der Lippenvergrößerung zusätzliches Volumen erzeugt werden muss, kommen hier Filler mit Hyaluronsäure zum Einsatz.
Was sind die Anwendungsgebiete von Botox?
Botox wird in erster Linie zur Behandlung von Falten eingesetzt. Dabei wird von vielen Patienten fälschlicherweise angenommen, dass die Haut behandelt wird. In Wahrheit wirkt sich Botox nicht auf die Haut, sondern auf die darunterliegenden Gesichtsmuskeln aus. Da sich diese unter der Einwirkung des Nervengifts entspannen, glätten sich die Falten.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Hyperhidrose, also das übermäßige Schwitzen. Am häufigsten wird das Toxin in die Achselhöhlen gespritzt, doch auch Hände und Füße können behandelt werden.
Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) bereitet vielen Menschen Unannehmlichkeiten. Doch auch hier kann Botox helfen, indem es den Kaumuskel entlastet.
Neueren Studien zufolge können Botoxinjektionen sogar bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein. Dafür muss das Nervengift in den Bereich zwischen den Augenbrauen gespritzt werden.
Welche Vor- und Nachteile bietet Botox?
Viele Menschen betrachten B.otox als ein sicheres Mittel zur Faltenbehandlung. Frühere Überlegungen zum ethischen Aspekt des Nervengiftes sind inzwischen auch nicht mehr aktuell: In der Vergangenheit wurde jede Charge an Mäuse getestet: Man vergiftete sie bis zum Erstickungstod. Heute ist dies jedoch nicht mehr der Fall, da der Wirkstoff an Zellkulturen getestet wird. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich bei B.otox um ein Nervengift handelt. Da es erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt ist, gibt es kaum Studien zu langfristigen Folgen. Außerdem hängst das Ergebnis stets vom Arzt ab: Unterläuft diesem ein Fehler, kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Ist die Dosis zu hoch, wirkt das Ergebnis unnatürlich, die Mimik ist eingeschränkt.
Ist Hyaluronsäure eine gute Alternative zu B.otox?
Hyaluronsäure kommt natürlich im Körper vor. Sie ist zudem der Hauptwirkstoff in Gesichtsfillern wie Restylane oder Juvederm. Hyaluronsäure wird zudem zur Unterspritzung von Falten sowie zur Lippenvergrößerung eingesetzt. Im Gegensatz zu B.otox handelt es sich bei Hyaluronsäure um kein Toxin. Der Wirkungsmechanismus unterscheidet sich jedoch sehr von demjenigen des Botulinumtoxins. Hyaluronsäure wird oftmals zusammen mit B.otox als Anti-Aging-Mittel bei der Faltenbehandlung eingesetzt. Hyaluronsäure polstert die Haut von innen aus auf und verleiht ihr somit ein glattes Aussehen.
Migränebehandlung mit B.otox
Rund 10 % der Bevölkerung leiden an Migräne, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Wird Botulinumtoxin in die Nacken- und Stirnmuskulatur injiziert, lassen sich die wiederkehrenden Kopfschmerzen mildern. Allerdings handelt es sich hierbei um eine präventive Maßnahme: Bei einer akuten Migräneattacke ist B.otox nicht geeignet.
Botox: Nervengift, Jungbrunnen und Faltenretter. Auf das faltenhemmende Neurotoxin schwören Promis, Models und Hollywood-Stars. Botox ist das Anti-Aging-Mittel schlechthin. Doch was genau ist Botox, und wofür wird das Nervengifteingesetzt? Hier erfährst Du, was es mit dem Toxin auf sich hat.
Was ist Botox?
Botox ist die gängige Bezeichnung für Botulinumtoxin. Wie dem Namen zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um ein Toxin - also um einen Giftstoff. Dieser wird von mehreren Stämmen der Bakterienspezies "Clostridium botulinum" ausgeschieden - daher auch der Name. Botulinumtoxin ist schon seit mehr als 200 Jahren bekannt. Bereits 1817 erkannte der Landarzt und Dichter Justinus Kerner einen Zusammenhang zwischen einer Wurstvergiftung und einer plötzlichen Lähmung mit tödlichen Folgen. Kerner bezeichnete das Toxin als "Fettgift" und schlug es als Heilmittel gegen nervöse Störungen vor. Doch die Sternstunde des Botulinumtoxins schlug erst im Jahr 1895, als das Gift in Belgien isoliert werden konnte.
Die Wirkung des Botulinumtoxins beruht auf der Hemmung der Erregungsübertragung von Nervenzellen, wodurch die Muskeln gelähmt werden. Nun ist der Botulismus, die Vergiftung durch Botulinumtoxin, eine gefürchtete Lebensmittelvergiftung. Wird das Nervengift jedoch gezielt in der Medizin - und vor allem in der ästhetischen Medizin - eingesetzt, führt dies zu einem durchaus wünschenswerten Ergebnis. Wie bereits Paracelsus verlauten ließ, macht die Dosis das Gift - eine Aussage, die auch auf Botox zutrifft.
Ist das Mittel für jeden geeignet?
Da Botox für eine ganze Reihe verschiedener Zwecke eingesetzt werden kann, lässt sich diese Frage nur bis zu einem gewissen Grad beantworten. Man muss jedoch beachten, dass Botox meist im Zusammenhang mit der Faltenbehandlung erwähnt wird. Interessant ist, dass das Phänomen der durch Botox hervorgerufenen glatten Haut anfänglich eine Nebenwirkung war. Doch schon bald wurden Ärzte darauf aufmerksam: So begann der Siegeszug des Toxins. Erst im Jahr 2002 wurde Botox offiziell als therapeutisches Mittel zur Faltenbehandlung zugelassen.
Ist von Botox als Anti-Aging-Mittel die Rede, ist das Präparat für einen Großteil der Bevölkerung geeignet. Folgende Bevölkerungsgruppen bilden eine Ausnahme:
-Schwangere und stillende Frauen
-Menschen mit Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, Amyotrophischer Lateralsklerose oder motorischen Neuropathien
-Menschen mit einer Allergie eggen Botulinumtoxin[/li]
-Menschen mit Blutungsstörungen
Ein Irrglaube, dem viele Menschen aufsitzen, ist die Wirksamkeit von Botox bei einer Lippenvergrößerung. Da bei der Lippenvergrößerung zusätzliches Volumen erzeugt werden muss, kommen hier Filler mit Hyaluronsäure zum Einsatz.
Was sind die Anwendungsgebiete von Botox?
Botox wird in erster Linie zur Behandlung von Falten eingesetzt. Dabei wird von vielen Patienten fälschlicherweise angenommen, dass die Haut behandelt wird. In Wahrheit wirkt sich Botox nicht auf die Haut, sondern auf die darunterliegenden Gesichtsmuskeln aus. Da sich diese unter der Einwirkung des Nervengifts entspannen, glätten sich die Falten.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Hyperhidrose, also das übermäßige Schwitzen. Am häufigsten wird das Toxin in die Achselhöhlen gespritzt, doch auch Hände und Füße können behandelt werden.
Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) bereitet vielen Menschen Unannehmlichkeiten. Doch auch hier kann Botox helfen, indem es den Kaumuskel entlastet.
Neueren Studien zufolge können Botoxinjektionen sogar bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein. Dafür muss das Nervengift in den Bereich zwischen den Augenbrauen gespritzt werden.
Welche Vor- und Nachteile bietet Botox?
Viele Menschen betrachten B.otox als ein sicheres Mittel zur Faltenbehandlung. Frühere Überlegungen zum ethischen Aspekt des Nervengiftes sind inzwischen auch nicht mehr aktuell: In der Vergangenheit wurde jede Charge an Mäuse getestet: Man vergiftete sie bis zum Erstickungstod. Heute ist dies jedoch nicht mehr der Fall, da der Wirkstoff an Zellkulturen getestet wird. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich bei B.otox um ein Nervengift handelt. Da es erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt ist, gibt es kaum Studien zu langfristigen Folgen. Außerdem hängst das Ergebnis stets vom Arzt ab: Unterläuft diesem ein Fehler, kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Ist die Dosis zu hoch, wirkt das Ergebnis unnatürlich, die Mimik ist eingeschränkt.
Ist Hyaluronsäure eine gute Alternative zu B.otox?
Hyaluronsäure kommt natürlich im Körper vor. Sie ist zudem der Hauptwirkstoff in Gesichtsfillern wie Restylane oder Juvederm. Hyaluronsäure wird zudem zur Unterspritzung von Falten sowie zur Lippenvergrößerung eingesetzt. Im Gegensatz zu B.otox handelt es sich bei Hyaluronsäure um kein Toxin. Der Wirkungsmechanismus unterscheidet sich jedoch sehr von demjenigen des Botulinumtoxins. Hyaluronsäure wird oftmals zusammen mit B.otox als Anti-Aging-Mittel bei der Faltenbehandlung eingesetzt. Hyaluronsäure polstert die Haut von innen aus auf und verleiht ihr somit ein glattes Aussehen.
Migränebehandlung mit B.otox
Rund 10 % der Bevölkerung leiden an Migräne, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Wird Botulinumtoxin in die Nacken- und Stirnmuskulatur injiziert, lassen sich die wiederkehrenden Kopfschmerzen mildern. Allerdings handelt es sich hierbei um eine präventive Maßnahme: Bei einer akuten Migräneattacke ist B.otox nicht geeignet.