Fleischlos gesund leben - Flexitarier, Vegetarier & Veganer

Fleischlos leben: Tipps rund um die pflanzliche Ernährung
Der gesellschaftliche Wandel ist unübersehbar: Heutzutage ist es schon längst nicht mehr exotisch, auf Fleisch zu verzichten. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für eine fleischlose Ernährung - der Umwelt, der Gesundheit oder den Tieren zuliebe. Doch kann man „gesund“ bleiben, wenn man gänzlich auf Fleisch verzichtet?
Vegetarier, Flexitarier, Veganer: Was versteckt sich hinter diesen Begriffen?
Unser heutiger Zeitgeist tendiert zum Vegetarismus. Doch diese Form der Ernährung ist eigentlich so alt wie die Menschheit selbst. Unsere Ahnen hatten nicht immer die Möglichkeit, Fleisch zu essen. Studien zufolge war auch der Gletschermensch Ötzi saisonaler Vegetarier. Immer mehr Menschen verzichten auch heutzutage wieder mindestens für eine bestimmte Zeit auf Fleisch: In den letzten Jahren ist der sogenannte "Veganuary" auf dem Vormarsch - nach den Exzessen der Feiertage wird im Januar fleischlos gegessen. Immer häufiger ist von Flexitariern die Rede: Diese Menschen ernähren sich vorwiegend vegetarisch, schließen den Fleischkonsum jedoch nicht hundertprozentig aus. Wenn Flexitarier Fleisch essen, sollte dieses aus artgerechter Haltung stammen.
Unter den drei Ernährungsmodellen ist der Vegetarismus am weitesten verbreitet. Rund sechs Millionen Vegetarier soll es in Deutschland geben, Tendenz steigend. In anderen europäischen Ländern ist der Vegetarismus zum Teil schon weiterverbreitet, zum Teil aber auch noch deutlich weniger verbreitet (wie z.B. in Frankreich). Vegetarier nehmen hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel zu sich, verzichten aber je nach Form weder auf Eier noch auf Milchprodukte. Gerade die vegetarische Ernährung bietet zahlreiche Vorteile für die Gesundheit. Da im Gegensatz zur rein pflanzlichen – „veganen“ - Ernährung Eier und Milch konsumiert werden, leiden Vegetarier in der Regel nicht an einem Vitamin-B12-Mangel. Veganer hingegen greifen oft zu Mitteln der Nahrungsergänzung zurück, um dem Vitaminmangel entgegenzuwirken. Veganer ernähren sich rein pflanzlich und verzichten gänzlich auf Lebensmittel tierischen Ursprungs – also sogar auch auf Honig, weil dieser aufgrund der Bienen, die Ihn erzeugen, ebenfalls tierischen Ursprungs ist. Oft wird diese Haltung auch auf andere Lebensbereiche ausgeweitet. So tragen Veganer weder Leder noch Pelz und setzen sich vermehrt für den Umweltschutz ein.
Woher kommt denn das Protein?
Ob man denn genügend Protein zu sich nähme: Diese Frage müssen Vegetarier und Veganer immer wieder über sich ergehen lassen. Dabei ist schon längst bekannt, dass bei einer vernünftigen fleischlosen Ernährung keine Mangelerscheinungen auftreten, und pflanzliche Proteinquellen in der Wissenschaft einen eindeutig besseren Ruf genießen als tierisches Eiweiß (Proteine). Nüsse, Samen und Sojaprodukte sind ausgezeichnete pflanzliche Proteinquellen, von denen sowohl Veganer als auch Vegetarier regelmäßig Gebrauch machen. Auch in Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen ist Eiweiß enthalten. Vegetarier müssen sich viel weniger Sorgen machen, da ihr Eiweißbedarf durch den Konsum von Käse, Milch und Eiern mehr als ausreichend gedeckt wird.
Die Vorteile einer fleischlosen Ernährung
Obwohl es immer noch Menschen gibt, die sich dem Vegetarismus und dem Veganismus gegenüber hin skeptisch zeigen, hat man schon längst erkannt, dass eine fleischlose Ernährungsweise zahlreiche Vorteile mit sich bringt – auch wenn sie im Alltag häufig noch schwieriger umzusetzen ist und eine Anstrengung in Form von Planung erfordert. Gerade auf die Gesundheit wirkt sich aber die pflanzliche Ernährung positiv aus: Vegetarier sind im Schnitt fitter als Fleischesser, haben seltener mit Übergewicht zu kämpfen und leiden auch weniger oft an Magen- oder Darmkrebs. Dasselbe gilt für Veganer. Generell ist die Krebstodesrate bei Veganern und Vegetariern deutlich niedriger als bei Fleischessern. Der hohe Obst- und Gemüsekonsum sorgt für ein gesundes und starkes Immunsystem. Und jederzeit kann die pflanzenbasierte Ernährung um cleverere vegane Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich optimiert werden, um eine tägliche Rundum-Versorung unkompliziert sicher zu stellen. Übrigens hat die vegane und vegetarische Ernährung auch für die Umwelt einige Vorteile: Mit sinkendem Fleischkonsum wird auch weniger Kohlenstoffdioxid produziert.
Und wie sieht es mit Veganern und Sport aus?
Veganer und Vegetarier seien unsportlich, heißt es oft. Schließlich brauche der Körper ja Fleisch, um Höchstleistungen zu erzielen. Wir räumen mit diesem Vorurteil auf, denn heutzutage haben es viele vegan-vegetarisch lebende Sportler an die Spitze geschafft. Den Grundstein für die pflanzliche Ernährung unter Sportlern legten bereits die Gladiatoren im Alten Rom, später waren es die US-amerikanischen Turnväter Bernarr MacFadden und Eustace Miles, die sich für eine vegetarische Ernährung aussprachen. Heute finden sich unter Spitzensportlern zahlreiche Veganer: Der Fußballer Jermaine Defoe, das Tennis-Ass Venus Williams sowie der Formel-1-Pilot Lewis Hamilton leben alle vegan. Nowak Djokovic und Arnold Schwarzenegger hingegen haben sich als Flexitarier geoutet. Es ist auch weiterhin völlig in Ordnung, Fleisch zu essen, aber umgekehrt ist es genauso in Ordnung und gibt es eine Vielzahl an Gründen, sich fleischlos und trotzdem gesund zu ernähren.
Tipps rund um die vegan-vegetarische Ernährung
Obwohl die Zahl der Veganer und Vegetarier konstant steigt, wissen viele Menschen immer noch nicht, was genau sich hinter diesen Begriffen versteckt. Oftmals sind es Vorurteile oder Faulheit, die Menschen davon abhalten, es auch selbst einmal mit einer fleischlosen Ernährung zu versuchen. In seinem 2018 erschienenen Buch "Vegan-Klischee ade!" setzt sich Ernährungsberater und Hobbykoch Niko Rittenau über viele der althergebrachten Sichtweisen und Klischees hinweg – und ist damit ein richtiger Instagram Star geworden. Bei ihm findest Du tolle Tipps, die auf wissenschaftlichen Kenntnissen beruhen. Darüber hinaus mangelt es auch im Internet nicht an Websites und Portalen, die sich mit der vegan-vegetarischen Ernährung beschäftigen. Wer auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen möchte, sollte dies Schritt für Schritt tun und vor allem darauf achten, sich ausgewogen zu ernähren.